Burgundertrüffel - bei welchen Baumarten ist sie am häufigsten
Burgundertrüffel - bei welchen Baumarten ist sie am häufigsten

Trüffel züchten - Lehrmeister ist die Natur.

 

 

 

Trüffel-Poster der Trüffelschule: Monitoring einer Trüffelstelle Trüffel-Poster der Trüffelschule: Monitoring einer Trüffelstelle

Trüffel züchten: Lehrmeister allein ist die Natur  

Direkt vor der Haustür, im Vorgarten oder unter dem Straßenbaum mitten im Ort, überall lassen sich Hypogäen (Trüffeln) nachweisen. Auch kulinarisch wertvolle. Häufig in Gärten, auf Friedhöfen und in Parks. An Wegrändern, in Feldgehölzen, in Wäldern. Einfach überall da, wo bestimmte ökologische Parameter gegeben sind, findet man Trüffeln nicht nur der Gattung Tuber. Das bewiesen Mitglieder der „Forschungsgruppe Hypogäen“ (FGH) in den letzten Jahren. Die gezielte Feldforschung fand und findet auch weiterhin im Rahmen von  Weiterbildungsveranstaltungen

Einzelaktionen und in (fast) allen Bundesländern statt.
Erste wichtige Ergebnisse und Erkenntnisse  (drei Poster links) stellte die FGH 2018 auf der Konferenz des Europäischen Trüffelverbandes (TAUESG) für den Anbau der Burgundertrüffel) auf der Insel Gotland in Schweden auf dem Campus Gotland in Visby vor.

Trüffel-Poster - 100 Trüffelstellen im Visier - Ergebnisse einer Studie Trüffel-Poster der FGH - Ergebnisse einer Studie

Trüffel züchten: Ausbildung von Fachberatern für Trüffelsuche und Trüffelanbau
Ob Pilzberater oder Pilzsachverständiger, selbst professionelle Pilzexperten der Hochschulen und Universitäten haben keinen blassen Schimmer davon, wie reichlich Trüffeln in Deutschlands Wäldern vorkommen. Inzwischen konnten insgesamt mehr als 130 Arten durch die “FGH“ nachgewiesen werden. Die fleißigsten Suchteams konnten 30, 40, 60 einige von ihnen sogar mehr als 100 Hypogäenarten ermitteln.

Was man vor wenigen Jahren nicht für möglich hielt: Selbst Speisetrüffeln wie die Sommer- bzw. Burgundertrüffel gibt es bei uns. Nicht nur vereinzelt oder gar selten, sondern überall verbreitet und überaus häufig. Selbst bei vorsichtigsten Schätzungen sind das bundesweit nach neuesten Erkenntnissen mehr als 100 (!) Tonnen. Das sind in EURO ausgedrückt, Werte im hohen zweistelligen Millionenbereich. Anders als in den anderen europäischen Ländern vergammeln sie jedes Jahr in Deutschland. Anstatt den ländlichen Regionen zusätzliche Perspektiven zu bieten und inländische Ressourcen zu nutzen, fließt sehr viel Geld für den Import von Trüffeln ins Ausland ab. Das sind nach offiziellen Angaben des Statistischen Bundesamtes zwischen 30.000 und 40.000 kg importierte Trüffeln pro Jahr. Übrigens ist "Import" begrifflich nur der aus nicht zur Europäischen Union gehörenden Gebieten definiert. Der Verkauf der Trüffeln etwa von Italien oder Frankreich nach Deutschland ist ebenso wenig ein Import, wie der Versand von Bayern nach Thüringen. Dieser Warenverkehr der EU-Mitgliedstaaten ist daher in diesen Zahlen nicht erfasst, dürfte aber um die 100 t pro Jahr liegen. - Anstatt Gastronomie, Handel, Tourismus, Forschung, Forst- und Landwirtschaft im eigenen Land mit neuen Ideen zu beleben, diese eigenen Ressourcen zu nutzen, bezahlt man so lieber Arbeitsplätze im Ausland, finanziert sogar über Umwege Trüffelforschung im Ausland. So die Meinung von ausländischen Trüffelexperten von Chile bis Südafrika und Neuseeland bis USA.

 

Poster der Trüffelschule - Aus- und Weiterbildung im Trüffelanbau Poster der Trüffelschule zur Aus- und Weiterbildung

Trüffelnation Frankreich – Mythos und Wirklichkeit

Um den Trüffelanbau zu studieren, bereiste ich 2010 mit großen Erwartungen im Gepäck zum ersten Mal die Provence. Von Carpentras über Valreas, Visan und rund um Richerenches -  Trüffelplantage an Trüffelplantage. Aber erstaunlich wenig Trüffeln. Die offiziellen Zahlen über die Produktivität im Trüffelanbau stimmten bei weitem nicht mit meinen kritischen Recherchen und Beobachtungen überein. Was war da los? Christine Robin, Inhaberin der Firma Robinpepinieres widmete mir viel Zeit, um auf die menschlichen und kulturellen Probleme, aber auch auf Chancen durch Anwendung neuester Techniken im Trüffelanbau hinzuweisen. Mit ihrer Hilfe erfolgte sehr schnell die Ernüchterung. Sechzehn (!) weitere, immer gezieltere Forschungsreisen durch Frankreich folgten. Zur Unterstützung nahm ich ab 2016 auch Mitglieder der Forschungsgruppe Hypogäen mit.

Das niederschmetternde Ergebnis: Wer wissen will wie man es nicht macht, kann das am besten in Frankreich studieren. Bezeichnender Weise wurde die Trüffelschule in Le Montat im Perigord zwischen Cahors und Lalbenque mittlerweile wegen jahrzehntelanger Erfolglosigkeit aufgegeben. Mit klingt noch der Gefühlsausbruch von Emma (Bild unten) in den Ohren: „25 Jahre meines Lebens habe ich mich hier in diesem Scheißladen der Trüffelforschung und dem Trüffelanbau gewidmet. Ich habe geglaubt an das Können des Leiters der Trüffelschule. Nicht eine einzige Trüffel wurde hier in den ganzen Jahren auf den Versuchsanlagen nachgewiesen. Mein ganzer Glaube ist zerstört. Ich bin stinksauer!“

Frühzeitig war klar geworden, dass man sich auf die Angaben der Franzosen zum Trüffelanbau nicht verlassen kann. Wir stellten daher frühzeitig eigene Forschungen zum Trüffelanbau in Deutschland an.  Alle Ergebnisse sind im vierteiligen Lehrfilm "Trüffelanbau" verarbeitet. 

 

Trüffelschule D besucht Trüffelschule F - Deutsche Trüffelschule besucht Trüffelschule in Frankreich bei Lalbenque - ein Trauerspiel
Erste Grundlagen, Erkenntnisse und Erfahrungen zum Trüffelanbau
Auf drei Postern stellte die Forschungsgruppe Hypogäen (FGH) - erstmals auf der internationalen Tagung des Europäischen Trüffelverbandes in Visby auf Gotland - wichtige Grundlagen und Erkenntnisse für den Trüffelanbau von Tuber aestivum ( Sommer- bzw. Burgundertrüffel) vor.
Trüffelanbau - Poster der FGH.pdf
PDF-Dokument [1.8 MB]