Wer sich als Trüffel Anbauer – wie in der Landwirtschaft üblich - allein auf eine „Regentrüffelernte“ verlässt, wird in manchen Jahren wenig bis nichts ernten! Das belegen abertausende Plantagen in den traditionellen Trüffelländern. Ein erfahrener Pilzsammler weiß, von guten und schlechten Pilzjahren zu berichten. Die meisten Pilzkenner wissen nicht einmal, dass das Pilzaufkommen neben dem Temperaturverlauf im hohen Maße von weiteren Witterungsbedingungen, insbesondere den lokalen Niederschlägen abhängig ist.
Ob Regen, Hagel, Tau oder Schnee, insgesamt kommt es auf die Niederschlagsmenge und Niederschlagsverteilung allein auf Ihrer
Trüffelanlage an. Nicht das, was 500 m links oder rechts daneben passiert. Und das über das gesamte Jahr, denn Trüffeln benötigen im Gegensatz zu oberirdisch wachsenden Pilzen nicht wenige Wochen
Entwicklungszeit, sondern bis zu neun Monate vom Pilzbaby bis zum ausgereiften Fruchtkörper. Der Faktor Niederschlag spielt somit eine entscheidende Rolle im kommerziellen Trüffelanbau. Ohne
individuelle Betreuung jeder einzelnen Pilzkultur auf Ihrer Trüffelanlage sind diese Erträge und Ertragsentwicklung wie hier gezeigt nicht zu erreichen.
Nachdem vitale Trüffelmycelien – in unserem konkreten Beispiel 2016 - gemeinsam mit ihren Partnerbäumchen ausgepflanzt sind,
breitet sich das Mycel im Boden aus. Haben Sie insgesamt 1.000 Bäumchen, treffender ausgedrückt tausend Trüffelindividuen auf einem Hektar ausgebracht, kommen vier bis fünf Jahre nach Auspflanzung
etwa 15-30 Trüffelmycelien in den Entwicklungszustand, der erstmals zu sexuellen Aktivitäten führt. Die Trüffelproduktion setzt also nicht überall und bei allen Baumarten gleichzeitig ein. Das hat
u.a. zur Folge, dass von Jahr zu Jahr immer mehr miteinander kompatible Mycelien in Kooperation mit ihrem Baumpartnern in der Lage sind, sich auf sexuelle Art also über die Fruchtkörperbildung zu
vermehren.
Wesentliche Voraussetzung für eine gute oder gar hohe Trüffelproduktion ist
In unserem in der Praxis in Niedersachsen und Thüringen mehrfach umgesetzten Beispiel beträgt der Ernteertrag im siebten Jahr nach Auspflanzung etwa 15 kg/ha im Jahr darauf 30 kg/ha. Im 13. Jahr erreicht man erstmals die magische Marke von 100 kg/ha.