Pilze und Verstrahlung...
Hirschtrüffeln können sogar rund 30 Jahre nach Tschernobyl noch immer sehr
hoch verstrahlt sein. Das wissen manche Pilzkundler, eher aber Jäger. Die Betreiber der ersten Trüffelbaumschulen vor 2013 kamen im gesamten deutschsprachigen Raum nicht auf die Idee,
vor der Produktion und dem Verkauf von Trüffelbäumchen an gutgläubige Kunden zu überprüfen, in wie weit wild wachsende Trüffeln der Art Tuber aestivum bzw. Tuber uncinatum verstrahlt sein können.
Immerhin weiß man von Hirschtrüffeln (Gattung Elaphomyces) seit 1986, dass diese in bestimmten Regionen so hoch verstrahlt sein können, dass erlegte Wildschweine nach wie vor aus diesen Gebieten
wegen zu hoher Strahlenbelastung nicht zum Verzehr freigegeben werden dürfen. Sie müssen zum Bedauern der Jäger als Sondermüll entsorgt werden.
Untersuchngen auf Strahlenbelstung
Daher begann die damals gegründete Forschungsgruppe Hypogäen ab Mitte 2013 in Niedersachsen beginnend Sommer- und
Burgundertrüffeln von verschiedenen Standorten auf Cs 134 und Cs 137 zu untersuchen...
Die Untersuchungen der von uns im Leinebergland und im Göttinger Wald in Niedersachsen genommenen Proben (Tuber aestivum) nahm das Labor Eurofins in Hamburg
vor.
Die ersten Ergebnisse bescheinigten Werte unter der Nachweisgrenze. Wie aber sieht das in den hochverstrahlten Gebieten (oberes Bild) in Deutschland aus? Schließlich wollten da ja
auch einige zu Trüffelanbauern werden.
Trüffelsucherausbildung - Voraussetzung für seriöse Trüffelforschung
Mit der regionalen Auswertung der Ausbildung von Hundehaltern zur Trüffelsuche mit Hund in anderen Bundesländern waren dann nach und nach auch die Voraussetzungen dafür gegeben, in den höher
verstrahlten Gebieten in Süd Ost-Thüringen sowie Süd Ost-Bayern weitere Proben zu entnehmen und einer Laboruntersuchung zuzuführen.
Strahlenbelastung bei Trüffeln - Ergebnisse
Die am höchsten in Deutschland mit cs134 und cs137 kontaminierten Bereriche wurden von der FGH aufgesucht und Fruchtkörper von Tuber aestivum entnommen. Alle Proben weisen keine
nennenswerten Strahlenbelastungen auf.
Corinna Vollath, Anja Kolbe-Nelde, sowie Thomas Musil, Matthias Rossbach und Simone Schmidt beteiligten sich aktiv an dieser Untersuchungsreihe. Herzlichen Dank noch einmal dafür an dieser Stelle.