Die internen Weiterbildungsveranstaltungen der FGH in kleinen Gruppen - stets an der Grenze des aktuellen Wissens - führen gezielt immer wieder (manchmal auch zufällig) zu neuen Entdeckungen und weiteren Fragestellungen. So generieren wir ständig in Detailfragen wesentliche Erkenntnisse für den Trüffelanbau. Dieses, anderen Personen außerhalb der FGH nicht zugängliche neue Wissen, verbessert die Möglichkeiten für den entscheidenden Qualitätsunterschied im Trüffelanbau. Der Vorsprung wird immer weiter ausgebaut
Karin, Dieter (Leitung), Uli, Andrea und Anja: Fünf Jahre zuvor ermittelten diese "Trüffeldetektive" jeweils in ihrer Region IST-Daten von Trüffelstellen im Rahmen einer bundesweiten Studie der Forschungsgruppe Hypogäen. Ziel der Untersuchung war, Daten von 100 Stellen aus der Natur als Basis für den Trüffelanbau in Deutschland zu ermitteln, statt sich auf die international magere Datenlage zu verlassen. Auf der Tagung des Europäischen Trüffelverband 2018 in Visby auf Gotland präsentierte die FGH wichtige Ergebnisse. Im Rahmen einer neuen Studie gehen wir wie hier völlig neuen Fragen nach und stellen alte Fragen neu.
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Wo und warum kommt es bei der Primordienbildung immer wieder zur Clusterbildung?
Gleich mehrere Geheimnisse konnten wir an dieser uns seit einem Jahr bekannten Fundstelle lüften und als Anregung zur Produktionssteuerung von Trüffelplantagen übernehmen. Hier hat Nico eine Stelle
angezeigt, wo von Karin auf engstem Raum insgesamt gut dreißig kleine Trüffeln ermittelt wurden. Die geringe Größe der einzelnen Fruchtkörper führten wir auf den extrem ungünstigen Witterungsverlauf
der letzten Monate an dieser Stelle zurück. Über acht Stunden auf zwei Tage verteilt befassten wir uns mit der Erfassung und Beurteilung dieses Fundstellenbereichs mit all seinen Facetten. Trotzdem
blieben einige Fragen offen, deren Aufklärung wir versuchen über kontrollierte Experimente herauszufinden.
Dem aufmerksamen Beobachter entgeht nicht, dass die Fruchtkörper einzelner Trüffeln manchmal schon im Primorienstadium zu einem größeren Fruchtkörper zusammen gewachsen sind. Da das Trüffelmycel, also das Hyphensystem nicht dipoid wie bei den Basidiomycten ist, gehören zur Primordienebildung zwei verschiedengeschlechtliche, besser miteinader kompatible, haploide Hyphen verschiedener Individuen. Das Besondere bei diesem untersuchten Cluster war das Vorhandensein gleich mehrerer zusammengewachsener Trüffeln. Der ermittelte Reifegrad aller untersuchten Trüffeln lag zwischen einem bis etwas über zehn %, wobei dies teilweise innerhalb der zusammengestzten Trüffeln erkennbar war.