Ausbildung und Beratung
Vorbereitungsphase
Grundstückssuche
40 - 50 kg Trüffelernte pro ha im Jahr gilt beispielsweise in Frankreich bereits als sehr gut. Damit ist man dort in den meisten Regionen zufrieden. In Italien ist das
ähnlich, in Spanien allerdings gilt diese Produktionsmenge lediglich als gut bis befriedigend. 100 kg/ha p.a. dagegen sollte ein Trüffelanbauer nach Überzeugung der Trüffelschule als Ziel in
Deutschland anpeilen. Wer sich genau das als Mindestziel setzt, darf von Anfang an keine Fehler machen: Wer das falsche Grundstück wählt und/oder
dieses vor dem Start nicht genügend und richtig anpasst, irgendwo im Handel seine Bäumchn ohne Betreuung kauft, wird kaum zu den erfolgreicheren Trüffelfarmern gehören.
Grundstücksbeurteilung und Auswahl
Grundstücksauswahl, Beurteilung nach Exposition und Bodenneigung, Beurteilung der Bodenverhältnisse, Analyse des Bodens,
Zeigerpflanzen für günstige und ungünstige Bodenverhältnisse, Bodenstruktur, Bodenvorbereitung, Bodenanpassung, Einfluss von Sonne, Höhenlage, Wind und anderen Klimafaktoren werden vom
Trüffelanlagenberater ermittelt und bewertet. Das Ergebnis fließt in das individuelle Gutachten ein.
Auswahl der Trüffelarten und Baumpartner
Wahl der Trüffelart(en), Wahl der optimalen Baumpartner, Berücksichtigung der Herkunft und Behandlung von Saatgut sowie die Verwendung von Trüffeln zur
Inokulumherstellung, Mykorrhizierungsmethode, Mykorrhizierungsgrad der Jungpflanzen, Berücksichtigung der Sexualität der Trüffeln, Anzuchtzeit. – Das alles und mehr ist für einen Laien kaum zu
erfassen, geschweige denn zu beurteilen.
Nicht einfach was möglich ist machen, sondern was optimal ist: Die Wahl der Baumpartner speziell für dieses Grundstück entscheidet wesentlich mit über den Erfolg. In der Expertise des
Trüffelanlageberaters ist das Erklärte dann nachlesbar.
Pflanzplan bzw. Pflanzordnung
Soll das später einfach schön aussehen oder wollen Sie maximalen Erfolg haben? Egal ob Sie 10-50 Bäume, mehr als 100 bis 1.000 oder weit über 5.000 bzw. 100.000 Bäume
pflanzen wollen, überlegen Sie stattdessen erst einmal wieviel Trüffeln Sie pro Jahr ernten, wieviel Sie verdienen wollen. Danach ist zu ermitteln, wieviel Platz und wieviel Trüffelbäume benötigt
werden, welche Baumarten und welche Zusammensetzung erforderlich ist. – Spätestens hier haben Sie es gemerkt: Es geht beim Trüffelanbau ab einer bestimmten Größe nicht mehr um ein Hobby, sondern um
ein Geschäft, um Existenzgründung in der Pilzwirtschaft im Neben- oder Hauptberuf. Damit bekommen selbst Auspflanzzeitpunkt wie Frühjahr- oder Herbstpflanzung, Schutz vor Tierfraß, Schutz vor
Diebstahl und andere Parameter eine andere Gewichtigkeit, eine neue Bedeutung. - Näheres im Leitfaden für den Trüffelanbau.
Beratung und Betreuung
Anwachsphase
Wer Erfolg haben will, muss sich um seine Anlage kümmern
Wer Trüffeln anbaut muss dieser besonderen Pilzgruppe zunächst einen entsprechend vorbereiteten Boden bei der Auspflanzung bieten. Das allein jedoch reicht bei weitem nicht: Wachstumsgeschwindigkeit des Mycels, Windschutz, Konkurrenzausschluss, permanente Konkurrenzschutzmaßnahmen, Anwachshilfen und Anwachsschutz für den Baum, Mulchung, Bodenbearbeitung, Unkrautbekämpfung, Verbleib von organischem Material, Pflege- und Wartungsmaßnahmen, Wasserzugaben, Bewässerungssystem, Tierschädlinge, Erntevorbereitung, Trüffelsuchhund oder Ernte-Hundeausbildung, Funddokumentation, Absatzvorbereitungen und Absatzvereinbarungen, Vertriebssystem, Bodenbelüftung, Mykorrhizierungskontrollen, Inoculumausbringung, Bodenverdichtung, Einfluss von Licht und Schatten, Ersatz von Pflanzausfällen bis hin zum 1. Trüffelfund bedingen einzelne, fachliche Überlegungen mit entsprechenden Individualentscheidungen, die schließlich in ein Gesamtkonzept einfließen. Dabei unterstützt der Leitpfaden zum Trüffelanbau und ein gepr. Trüffelanlagenberater.
Beratung und Betreuung
Erntephase
Trüffelernte von 200 – 500 kg/ha im Jahr möglich?
Auf sehr gut gemanagten Plantagen wie hier in Australien erntet man nicht nur 200 oder 300, sondern bis zu 500 (!) kg/ha Tuber
melanosoprum im Jahr. Solche hochproduktiven Bereiche gibt es in freier Natur bei wildwachsenden Burgundertrüffeln (Tuber aestivum) in Deutschland und anderswo in Europa. In Kernbereichen größerer
Plantagen werden teilweise noch höhere Produktionsraten pro Hektar erreicht. Was die Australier an welchen Stellen besser (siehe Lernfilm/Leitfaden zum Trüffelanbau) als die Europäer machen lernt man dann, wenn man wie der Leiter der Trüffelschule in mehr als zwanzig Ländern den Trüffelanbau studiert hat, ständig weiter studiert und mit
den Methoden und Techniken der Australier in Theorie und Praxis vergleicht. So entsteht an vorderster Front auf den Veranstaltungen der FGH ständig neues Wissen.
Profitieren Sie vom Wissenszuwchs der Forschungsgruppe Hypogäen (FGH). Dies wird durch speziell ausgebildete Trüffelanlagenberater und auf den monatlichen Veranstaltungen der Forschungsgruppe Hypogäen weitergegeben.
Ohne Erntehelfer geht gar nichts
Bei den ersten Baumpartnerschaften setzt die Trüffelproduktion bereits in der Anwachsphase ab 4. Jahr nach Auspflanzung ein. Das
merken aber nur die Trüffelbauern, die ab etwa 2. spätestens 3. Jahr nach Auspflanzung beginnen, ihren zukünftigen Erntehund direkt auf der Plantage für
die Trüffelsuche auszubilden. Jahr für Jahr kommen dann weitere Bäume, besser Baumpartnerschaften hinzu. Im 10. Jahr nach Auspflanzung sollten Sie bei etwa 10 -20 % der angepflanzten Bäume bereits
Trüffeln gefunden haben. Auf die Besonderheiten der angesiedelten Trüffelart abgestimmte Pflegemassnahmen, Dokumentation der Funde, Fundkennzeichnung auf der Anlage, Fruktifikations- und
Ernteübersichten sind dabei wichtige Grundlagen bzw. Hilfsmittel zur ständigen Optimierung der Anlage. Die ausdrücklichen Empfehlungen der Trüffelschule lauten daher:
Ausbildung + Beratung + Betreuung + Weiterbildung
Überblick Zeitbedarf
Neben der Arbeitszeit für Hin- und Rückfahrt schlägt die Beratungszeit, egal ob telefonisch oder persönlich zu buche. Dazu kommt die Zeit für die Besichtigung(en) des
Grundstücks mit einer ausführlichen IST-Aufnahme (Bestandsaufnahme) durch den Berater. Die Arbeitszeit für die Sichtung und Bewertung der gesammelten Daten sowie ggf. Zeiten für die Beschaffung der
für die Beurteilung notwendigen Unterlagen, kommen noch mit der Abschlussberatung und Übergabe der Expertise dazu.
Erforderliche Unterlagen
Neben Lageplan bzw. Flurkarte werden Ausschnitte aus einer topografischen und geologischen Karte, aber auch Satellitenaufnahmen und diverse Fotos vom Grundstück
benötigt. Bei bestehenden Anlagen gehört zusätzlich der aktuelle Pflanzplan mit Angaben zu Abständen und Baumarten dazu, genau wie die Analyseergebnisse von Bodenproben und Fotografien vom
Grundstück.
Ermittlung der Beratungskosten mit gutachterlicher
Stellungnahme
Die Berechnung der Kosten für den Auftraggeber erfolgt nach Art und Höhe gemäß Gesetz zur Vergütung von Sachverständigen JVEG §§ 1;5 (2) Nr. 2; 7 (3); 8 (1, 2); 9;
Anlage 1 zu § 9; 10 (1, 3); Anlage 2 zu § 10 entweder als Pauschalbetrag oder mit Einzelaufstellung der erbrachten Leistungen. - Dies ist allein mit dem Trüffelanlagenberater zu vereinbaren.
* Empfohlener Pauschalbetrag der Trüffelschule: 995 € (ohne schriftliches Gutachten 495€)
oder
* Bei der Einzelaufstellung der erbrachten Leistungen können folgende Positionen anfallen. Zugrunde liegt ein Stundenkostensatz von 60 bis etwa 100 €